Feindbild Mensch

Es gibt kein Wort sie zu beschreiben
Nur das Gefьhl von reinstem Hass
Auf die, die den Lebenswert bestimmen
Ihr MaЯ, das eigne Spiegelbild – die Norm...
Eine zeitlang glaubte ich ihnen
Und ihrem Untergang im Hochmut
Da sie dem Leben fremd geworden sind

Ich juble ihm zu
Dem Hofstaat der MaЯlosigkeit
Auf seinem Festzug heim ins Nichts
Die Schreie der Gefallenen
Sind Melodie der Marschmusik
Und lass sie wanken, lass sie fallen
Bis ihre Haut verschlissen ist
Ich will nicht mehr ruhn
Bis ihre Augen gebrochen
Und all ihr Fleisch fernab vom Kцrper liegt

Es lebe der Tod...
Er allein ist meiner Seele Balsam
Es leben die Leichenfeuer...
Spenden Wдrme meinem kalten Leib
Es lebe der letzte seiner Art –
Und sollte ich dies sein
So schaufle ich das eigne Grab...

Es lebe das Feindbild Mensch
Das sich erdreistet "Herr" zu sein
Es lebe der Hass auf die eigene Form
Die sich stets nahm, was ihr nicht gebьhrt
Es lebe der Zerfall und der Niedergang
An ihren Werten wird die Welt verenden

Als ich entzьnde dann ihr Fleisch
Da selbst die Ratten es nicht fressen
Seh ich sie noch mal vor mir stehn
Voll von Fдkalien ihre Kleider
Die Mдuler stumm um Gnade flehn

Und dies ist sьЯer als der schwerste Wein
Auch wдrmer als ihr Leiber Feuer
Erfьllt mich mit Glьckseligkeit
Und macht mich glauben
Wert zu sein der Ratten FraЯ

Denn auch ich war Anbeter des Spiegelbilds
Es bestimmte meine Lebenswerte
Gepriesen sei mein Niedergang
Im Hochmut, den ich nie verehrte...

So schreib ich selbst die Inschrift meiner Gruft
"Feindbild Mensch" in roten Lettern
Und leg mich nieder in den Boden
Aus dem neues Leben sprieЯen wird
Vielleicht wird es dies zu etwas bringen
Ich geb mein Fleisch –
Fьr diese Hoffnung –
Mein Tod –
Bringt jetzt –
Der Seele –
Frieden....